Diamanten

Diamanten

Der Diamant kann besonders durch seine Brillanz – durch die vielfache Reflexion des Lichtes – faszinieren, und als das härteste Mineral kann er uns das Gefühl von Unsterblichkeit geben.

Entstanden tief im Innern der Erde, hat er nach langer Reise den Weg ans Licht zu uns gefunden. Als Symbol von Stärke und Unbesiegbarkeit hat er schon immer die Fantasie beflügelt. Sein Name stammt vom griechischen Wort „adamas“, was „Unbezwingbarkeit“ bedeutet, und weil wahre Liebe nicht zu besiegen ist, wird der Diamant oft mit ihr in Verbindung gebracht.

Ursprung, Abbau, Handel

Diamanten entstanden durch Kristallisation von reinem Kohlenstoff ca. 150 bis 200 km unter der Erdoberfläche bei einer Temperatur von über 1300 Grad Celsius und einem Druck von ca. 60.000 bar. Vor ungefähr 2 Milliarden Jahren gelangten Diamanten durch gewaltige Vulkanausbrüche an die Erdoberfläche. Im vulkanischen Gestein, den sogenannten Kimberlit-Schloten, kühlten die Kristalle ab. Diese alten Vulkanschlote sind heute Hauptfundorte der Diamanten. Die Reise durch den Erdmantel haben allerdings nur wenige Kristalle überstanden, weshalb Diamanten so selten sind. Von Beginn der Diamantensuche bis heute konnten erst ca. 400 Tonnen gewonnen werden. Nur 20 % der Rohdiamanten eignen sich für die Herstellung von Schmucksteinen, und wiederum nur ein Bruchteil davon ist nach dem Schleifen größer als ein viertel Karat. Das Aufspüren von Diamanten ist bis heute schwierig geblieben. Um einen geschliffenen Diamanten von 1 Karat zu gewinnen, müssen durchschnittlich 250 Tonnen diamanthaltiges Gestein abgebaut und verarbeitet werden. Die ersten Diamanten wurden vor mehr als 2500 Jahren in Indien entdeckt. Die moderne Diamantenindustrie entstand allerdings erst im späten neunzehnten Jahrhundert durch die Funde in Südafrika. Die größten Schleifzentren befinden sich heute in Antwerpen, New York, Bombay und Tel Aviv. Der Wert der Diamantenproduktion macht 90 % des gesamten Edelsteinhandels aus.

Wertbestimmung

Die vier C's:   Carat (Masse), Clarity (Reinheit), Colour (Farbe) und Cut (Schliff) bestimmen den Wert des Diamanten. 

Carat – Masse

Karat, die Masseneinheit des Diamanten, bestimmt seine Größe. Weil ein Zweikaräter viel seltener vorkommt als zwei Einkaräter, ist er erheblich kostbarer, als die Summe der beiden einzelnen Steine. Die Größe eines Diamanten steigert seinen Wert jedoch erst dann, wenn auch die anderen Qualitätskriterien erfüllt sind. Das ist sehr selten, denn die Wahrscheinlichkeit von kleinen Einschlüssen ist bei größeren Steinen entsprechend höher. Ein Karat (1 ct) entspricht 0,2 Gramm.  

 Clarity – Reinheit

Wie kein anderer Edelstein erreicht der Diamant durch seinen hohen Brechungsindex und den gewählten Schliff ein Höchstmaß an Brillanz. Zu viele oder größere Einschlüsse können die Reflexion des einfallenden Lichtes aber vermindern. Diamanten gibt es deshalb in verschiedenen Qualitätsstufen, angefangen beim Piqué, welcher mit dem bloßen Auge erkennbare Einschlüsse aufweist, über si (small inclusions), bis hin zu lupenrein. Die Auszeichnung „lupenrein“ (IF= internally flawless) erhält er nur, wenn bei der Beobachtung mit einer 10-fach vergrößernden Lupe ein Fachmann keine Einschlüsse erkennen kann.

Colour – Farbe

Auch wenn man Diamanten meistens in transparenter Ausführung antrifft, sind sie in wirklich weißer, farbloser Form sehr selten. Geschliffene Diamanten sind überwiegend leicht yellow, also gelb bis braun gefärbt. Genauso selten wie river, also hochweiße Diamanten sind die sogenannten fancy diamonds. Diese blauen, grünen, gelben, cognac- und rosafarbenen Liebhaberstücke sind ebenfalls wertvoll.

Cut – Schliff 

Seine Brillanz erhält der Diamant erst dadurch, dass er in der richtigen Art geschliffen wird. Erst dadurch kommt es beim Brillantschliff, zur Totalrefflektion des Lichtes im Innern des Steines. Die Schliffart ergibt sich gewöhnlich aus der natürlichen Kristallform des Diamanten. Die gängigste Schliffart ist der Brillantschliff. Das Wort Brillant bezeichnet einen Stein, der rund geschliffen mindestens 57 Facetten aufweist. Im richtigen Verhältnis geschliffen, reflektiert der Diamant das Licht von einer Facette zur anderen, wodurch es dem Betrachter direkt entgegenblitzt. Ist der Diamant zu tief (zu dick) geschliffen, versiegt ein Teil des Lichtes in seinem Innern. Sobald der Schliff zu flach ausfällt, entweicht das Licht unreflektiert nach unten.